Die RÜBIG Gruppe besteht heute aus den vier Divisionen RÜBIG Anlagentechnik, RÜBIG Härtetechnik, RÜBIG Schmiedetechnik und RÜBIG Technologie. Jahrzehntelange Erfahrung in der Metallbe- und -verarbeitung, das hauseigene Competence Center, bestehend aus F&E und Werkstofflabor, sowie ein engagiertes und tatkräftiges Team an innovativen und kreativen Köpfen formen die Basis für die Technologieführerschaft. Mit eigenen Standorten in Österreich, Deutschland, der Slowakei, den USA und China und Kunden in mehr als 42 Ländern, hat sich RÜBIG auf der internationalen Bühne etabliert. Und alles begann vor 75 Jahren mit einer kleinen Metallwarenerzeugung ...
1946 entsteht in einem während des Zweiten Weltkrieges zerbombten Gebäude in Wels die Franz RÜBIG & Söhne Metwallwarenfabrik. Der Gründer, Franz Rübig, baut gemeinsam mit seinen Söhnen Herbert und Helmut das schwer in Mitleidenschaft gezogenen Haus von Hand wieder auf und errichtet darin eine Werkstätte. Mit dem ersten Produkt, den Injektionsnadeln, kann sich RÜBIG bereits gut auf dem Markt behaupten. Doch erst mit dem im Haus entwickelten Klappstecker gelingt der große Durchbruch. Bei dieser Variante eines Sicherheitssteckers ist Festigkeit statt Brechen das Motto – und das natürlich ohne Einbußen hinsichtlich Sicherheit. In der Land- und Bauwirtschaft findet das neue Konzept großen Anklang und so wird der RÜBIG Klappstecker nicht nur das erste eigene Patent, sondern auch das Markezeichen des damals noch jungen Unternehmens.
1946 - 1955
Der Erfolg der ersten Eigenprodukte schafft für RÜBIG Raum für Wachstum. Entsprechende Investitionen in eine State of the Art Produktion, in Betriebserweiterungen und in eine Verbreiterung der Produktpalette folgen. Die Entwicklung der Flachgliederkette stellt einen weiteren wichtigen Meilenstein in der Unternehmensgeschichte dar. Sie ist eine Weiterentwicklung der bereits im 19. Jahrhundert erfundenen Ewartskette. Durch Veränderungen in der Stahlsorte und im Herstellungsverfahren verleiht ihr RÜBIG allerdings bessere Eigenschaften hinsichtlich der Verschleißbeständigkeit, der Härte und der Zähigkeit. So ist sie auch für starke Beanspruchungen bestens geeignet.
Durch das enorm rasche Wachstum sieht sich RÜBIG allerdings mit einem Problem konfrontiert, das den Betrieb in den folgenden Jahren immer wieder einholen wird: ein Platzproblem. Daher wird ein weiteres Grundstück in der Schulstraße zugekauft.
1956 - 1965
Die 60iger – eine Zeit des Umbruchs und der Bewegung, aber auch der Unabhängigkeit und des wirtschaftlichen Wohlstandes. Für RÜBIG bedeutet dieses Jahrzehnt natürlich keine Revolution im großen Stil, jedoch kann mit dem ersten eigenen Wasserkraftwerk ein wesentlicher Schritt zu mehr Unabhängigkeit und Autarkie gemacht werden – denn ein richtiger Schmied braucht eigene Energie! Das macht den Produktionsprozess um ein Vielfaches wirtschaftlicher und erlaubt RÜBIG den Fokus auf das zu legen, was zu seinem Markenzeichen werden sollte: den Qualitätsanspruch. Dieser wird sich auch Anfang der 70iger Jahre im Slogan „Sicherheit durch Qualität“ manifestieren.
Doch es sind nicht nur die hohen Ansprüche an sich selbst und das effiziente Wirtschaften ausschlaggebend für das kontinuierliche Wachstum. Wichtigster Erfolgsfaktor ist nach wie vor das Team. Jene Leute, die mit Kreativität, Innovationsgeist und Tatkraft jeden Tag die Ärmel hochkrempeln, anpacken und das Unternehmen voranbringen. Sie sind Fundament und Katalysator in jeder erfolgreichen Unternehmsgeschichte.
1966 - 1975
"Der Zusammenhalt bei RÜBIG ist einzigartig. Seit der Gründung 1946 konnten wir uns über langjährige Dienstverhältnisse, teilweise mit 35 Jahren und mehr, und oft ganze Familienclans im Unternehmen freuen. Das ist für mich die wertvollste Bestätigung, als Unternehmer etwas richtig gemacht zu haben. Kein Umfragenfeedback der Welt ist so aufrichtig, wie den Arbeitgeber der eigenen Familie und den eigenen Freunden zu empfehlen" erzählt Günter Rübig.
Ende der 1970iger bzw. Anfang der 1980iger setzt RÜBIG stark auf Expansion – und zwar in allen Bereichen:
Expansion entlang der Wertschöpfungskette – die Idee einer eigenen Lohnhärterei ist geboren.
Mit der Anschaffung eines zweiten Kraftwerkes in der Schafwiesenstraße ist sauberer und sicherer Storm auch für den neuen Geschäftszweig gewährleistet.
Expansion entlang internationaler Grenzen – der RÜBIG Sicherheitsklappstecker überzeugt Kunden weltweit.
Um der Nachfrage gerecht zu werden, wird die erste internationale Vertriebsniederlassung in Freilassing (BRD) gegründet. Erste Vertretungen in Frankreich und England folgen Zug um Zug. Das Patent für den Klappstecker, das erste in der Firmengeschichte, wird nun auch zum ersten weltweiten Patent.
1976 - 1985
Die offizielle Gründung der RÜBIG Härtetechnik 1986, damals die erste Lohn-Vakuumhärterei in Oberösterreich, markiert den ersten Schritt des Unternehmens in Richtung umfassendes Metallkompetenzzentrum. Das hauseigene Werkstofftechniklabor unterscheidet RÜBIG bereits damals von anderen Lohnhärtereien und stellt einen wesentlichen Wettbewerbsvorteil dar. Helmut Rübig widmet sich diesem Meilenstein gemeinsam mit seinen beiden Söhnen Günter und Paul Rübig. Sie erkennen bereits früh das große Synergiepotenzial, das der neue Standort in der Schafwiesenstraße birgt. Neben den Schmiedewerkzeugen und -produkten können die Komponenten nach der Erzeugung auch gleich vor Ort wärmebehandelt werden.
Doch damit wird der Unternehmergeist des Trios erst geweckt. Kaum hat sich die Härtetechnik etabliert, beginnen ihre Gedanken bereits um den nächsten Expansionsschritt zu kreisen: ein eigener Anlagenbau. Es bleibt nicht lange bei der Idee, denn bereits 1992 wird ein weiterer Standort in der Durisolstraße in Wels feierlich eröffnet. Investitionen in technologisches Know-How sichern langfristig das Wachstum von Härtetechnik und Anlagentechnik – denn auch hier kann der Synergieeffekt voll ausgeschöpft werden. Die im Haus entwickelte Plasmanitriertechnologie ist beispielsweise bis heute für beide Geschäftsbereiche ein wichtiges Zugpferd.
1986 - 1995
Um die Jahrtausendwende platzt RÜBIG an allen Enden aus allen Nähten. Der weltweite Erfolg der MICROPULS® Plasmanitriertechnologie erfordert 1997 den Ausbau der Produktionsstätte der Anlagentechnik. Kurz drauf wird die Schmiedetechnik um eine Produktionshalle in der Mitterhoferstraße erweitert – in der Schulstraße bleibt nur noch der Werkzeugbau. Der dort frei werdende Platz wird genutzt, um die vorübergehend in die Durisolstraße ausgelagerten Bereiche des Werkzeugbaus zurück in die Schulstraße zu holen. Doch auch die Schmiede stößt in der Mitterhoferstraße bald an ihre (Grundstücks-) Grenzen. So finden Verwaltung, Vertrieb und Expedit im gegenüberliegenden Gebäude ein neues Zuhause.
Ihren Schwesternstandorten tut es auch die Härtetechnik gleich. Erweiterungen sind unumgänglich. 2001 übersiedelt die Division zur Gänze in die Griesmühlstraße und bezieht dort die zum damaligen Zeitpunkt modernste Lohhärterei Europas. Doch die Härtetechnik zieht es nicht nur über die Standgrenze hinweg nach Marchtrenk, sondern auch Richtung Nordosten in die Slowakei. 2005 wird die RÜBIG Slovakia in Nováky gegründet – die Nähe zur slowakischen Automobilindustrie ließ die Wahl auf diesen Standort fallen.
1996 - 2005
Der Expansionskurs der Unternehmensgruppe schreitet auch in dieser Dekade rapide voran. 2006 bereits kommt es zur Gründung der RÜBIG Aluminium GmbH in der Griesmühlstraße 4. Damit erweitert die RÜBIG Gruppe um einen wesentlichen Geschäftsbereich und rundet ihr Portfolio als Metallkompetenzzentrum ab. Dieser strategische Schritt bewährt sich, denn bereits zum Ende der Dekade wird der neue Bereich um eine Niederlassung in Pilsting, Deutschland, erweitert.
Aber auch die Härtetechnik, der der neu gegründete Zweig offiziell zugeordnet ist, ist weiterhin auf Wachstumskurs. Die Segmente Plasmanitrieren und Hartstoffbeschichten erweisen sich als technologischer Zukunftsmarkt. Die MICROPULS® Technologie wird zum Aushängeschild.
Die 2007 gegründete Motortechnik legt den Fokus ihrer Aktivitäten auf die Entwicklung und Fertigung von Hochleistungskartmotoren und Hinterachsen.
Der Erfolg und die Investitionen in technologischen Fortschritt der letzten Jahre helfen RÜBIG auch durch die Wirtschaftskrise 2008. Nach einem Abschwung erholt sich die Gruppe rasch wieder und setzt bereits 2011 in der Schmiedetechnik mit der Anschaffung eines neuen Schmiedehammers ein wichtiges Zeichen in Richtung Aufschwung. Damit sichert sich die Business Unit höhere Standzeiten und steigert die Produktionskapazitäten.
Am 30. Juli 2012 findet in Prievidza der Spatenstich für die neue Härterei der RÜBIG SK statt. RÜBIG ist damit der erste Auslandinvestor, der sich in dem 30 Hektar großen Industriepark in Prievidza, Slowakei, niederlässt. Auch 2012 gegründet wird die Serviceniederlassung der RÜBIG Anlagentechnik in Rockford/Illinois (USA). Offiziell eröffnet werden beide Standorte im Sommer des darauffolgenden Jahres. Einer der ersten Mitarbeiter in den USA und zukünftig das „amerikanische Gesicht“ der RÜBIG Gruppe wird ein Kollege, der bereits in der Anlagentechnik seine Lehre als Anlagenmonteur gemacht hat und den die Liebe ans andere Ufer des großen Teiches verschlagen hat. Zugegeben, die Liebe zu einer Dame, nicht zum Unternehmen. Aber wir freuen uns, dass wir das Paar in ihrem jungen Glück unterstützen konnten.
2006 - 2015
RUBIG Industrial Furnaces Taicang wurde 2018 gegründet und fungiert als Vertriebs- und Serviceniederlassung, um die Kunden umgehend und kompetent bedienen zu können. Damit hat RÜBIG auf dem dritten Kontinent Fuß gefasst.
Mit der RÜBIG Technologie GmbH, gegründet 2020, wurde das ehemalige Gründungsgebäude der Härtetechnik in der Schafwiesenstraße in Wels auf modernste Standards gebracht. Der Laser als zentrales Element bietet in dieser Sparte nahezu unbegrenzte Möglichkeiten. Technologien und Prozesse wie Laserauftragsschweißen, Laserhärten, Laserschneiden und Schweißen können so weiterentwickelt und optimiert werden.
2016 - 2021
Heute ist die RÜBIG Gruppe ein High-Tech Zulieferer unter anderem im Bereich der Luftfahrt, der Automobilindustrie und Medizintechnik. Die Entwicklung und das Vorantreiben neuer Ideen sind nach wie vor ein wichtiger Katalysator für RÜBIG. So versucht die Gruppe zum Beispiel mit PVD Technologie und Forschung zu antiviralen und antibakteriellen Beschichtungen den neuen gesellschaftlichen Herausforderungen zu begegnen.